Das Wichtigste auf einen Blick
- Bundesförderung: Das Programm „Digital Jetzt“ bietet Unternehmen mit 3 bis 499 Mitarbeitern Zuschüsse von bis zu 50.000 Euro für digitale Technologien und Mitarbeiterschulungen.
- Vielfältige Fördermöglichkeiten: Über 30 Programme auf Bundesebene bieten Zuschüsse, Darlehen und Beratungen – eine genaue Prüfung der Voraussetzungen ist entscheidend.
- Zusätzliche Landesförderungen: Neben Bundesprogrammen gibt es auch Fördermöglichkeiten der Bundesländer, die Unternehmen gezielt bei der Digitalisierung unterstützen.
Die Förderung der Digitalisierung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Durch die rasche Entwicklung neuer Technologien und digitaler Tools sind Unternehmen dazu gezwungen, Schritt zu halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Je nach Branche, Unternehmensgröße und -struktur, kann sich der Digitalisierungsdruck unterschiedlich stark äußern.
Es gibt allerdings Entwicklungen, mit denen sich jede Firma auseinandersetzen muss:
- Kundenanforderungen: Verbraucher und Kunden erwarten zunehmend digitale Dienstleistungen, personalisierte Angebote und eine reibungslose Online-Erfahrung
- Wettbewerbsdruck: Verstärkter Wettbewerb mit Unternehmen, die von Anfang an eine digitale Ausrichtung haben oder in Digitalisierungsmaßnahmen investieren
- Effizienzsteigerung: Marode Organisationsstrukturen haben weitreichende Folgen und resultieren in einer schwachen Performance
- Kostenkontrolle: Unerlässlich, um in einem globalisierten Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben
Wie wichtig die Digitalisierung für die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen ist, hat die Corona-Krise sehr stark verdeutlicht.
Trotzdem ist die Bereitschaft, etablierte Geschäftsmodelle, Prozesse und Technologien zu überdenken, mit einer hohen Hemmschwelle verbunden.
Als einer der Hauptgründe dafür, werden häufig die Kosten der Digitalisierung angeführt.
Warum man die Investition in Digitalisierungsmaßnahmen als Unternehmen gerade jetzt nicht scheuen sollte, können Sie in unserem Beitrag zum Thema „Digitalisierung: Unternehmen im Wandel” nachlesen.
Bundesweite Förderprogramme für Digitalisierung
Um Hemmschwellen abzubauen und Unternehmen bei der Digitalisierung zu unterstützen, gibt es in Deutschland auf Landes- und Bundesebene zahlreiche Förderprogramme.
Das Angebot umfasst u.a. Zuschüsse, Darlehen, Schulungen und Beratungsdienste.
Zugang erleichtern
Ziel der Förderprogramme ist es, den Zugang von Unternehmen zu Ressourcen und Fachwissen rund um das Thema Digitalisierung zu erleichtern.
In der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sind aktuell über 30 Förderprogramme zum Stichwort „Digitalisierung” gelistet, die vom Bund angeboten werden (Stand 08.11.2023).
Keine differenzierte Sortierung
Nicht alle Förderprogramme eignen sich für kleine und mittlere Unternehmen.
Zwar kann man die Suchergebnisse nach Fördergebiet, -berechtigung und Unternehmensgröße filtern, jedoch ist keine differenzierte Sortierung möglich.
Unter den Förderprogrammen finden sich auch Ausschreibungen für Projekte zu Themen, wie z.B. Schienenverkehr, Bundeswasserstraßen und Hafentechnologie.
Sie richten sich häufig an Unternehmen, die zum Teil von öffentlichen Geldern finanziert werden oder universitäre Einrichtungen, die Forschung betreiben.
Darüber hinaus gibt es auch spezielle Förderprogramme, deren Fokus explizit auf der Digitalisierung in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Kindertagesstätten liegt.
Genaue Recherche ist wichtig
Wer also ein passendes Förderprogramm für sein Unternehmen sucht, sollte unbedingt die dazugehörigen Homepages aufsuchen und die genauen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Antragstellung recherchieren.

In der folgenden Tabelle ist eine Auswahl der Programme zur Förderung von Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen aufgeführt, die bundesweit angeboten werden:
Tabelle: Förderprogramme einzelner Bundesländer
Neben den bundesweit angebotenen Förderungen für Digitalisierung, haben manche Bundesländer eigene Programme, die Unternehmen aus der Region unterstützen sollen:
Förderprogramme Schweiz und Österreich
Informationen zu Förderprogrammen für die Digitalisierung von KMU findet man im Portal der Schweizer Regierung.
Eine Übersicht zu den aktuellen Förderprogrammen, die Unternehmen in Österreich bei der digitalen Transformation unterstützen, gibt die Wirtschaftskammer Oberösterreich.
Mehr über die EU-weiten Fördermöglichkeiten erfahren Sie in unserem Beitrag „Die 7 wichtigsten EU-Förderungen für die Digitalisierung im Überblick”.
Wer hat Anspruch auf Förderung bei der Digitalisierung?
Ob ein Unternehmen Anspruch auf Förderung bei der Digitalisierung hat, hängt unter anderem von seiner Größe und dem Umsatz ab.
In der EU-Empfehlung von 2003/361/EG wurde von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften genau definiert welche Unternehmen zu den KMU zählen.
Die angegebenen Schwellenwerte sind nur für Einzelunternehmen gültig!
Firmen, die Teil von größeren Konzernen sind, werden gemessen an ihrer Beteiligung, sowie der Mitarbeiterzahl und der Bilanzsumme der Gruppe eingestuft.
Förderprogramme für Digitalisierung in der Praxis — Fazit
Bevor man sich dafür entscheidet, die Aufnahme in ein Förderungsprogramm für die Digitalisierung zu beantragen, sollte man sich bewusst machen, dass die Förderung immer mit bestimmten Anforderungen einhergeht.
Die Wesentlichen sind:
- Hoher Aufwand: Die Antragstellung erfordert Zeit und Ressourcen
- Unsicherheit: Eine Zusage ist nicht garantiert
- Konkurrenz: Geminderte Chancen durch starke Konkurrenz und strenge Auswahlkriterien
- Bürokratie: Die Einhaltung der Formalitäten kann kompliziert sein und die Angaben widersprüchlich
- Zeitliche Begrenzung: Maßnahmen müssen häufig innerhalb bestimmter Fristen umgesetzt werden
Sind diese Hürden bewältigbar für ein Unternehmen, kann eine Förderung tatsächlich bei der Digitalisierung helfen.
Darüber hinaus gibt es aber auch andere effektive Wege, um das Digitalisierungspotenzial seines Unternehmens auszuschöpfen.
Viele Wege führen zum Ziel
Es gibt weitere Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten, um Digitalisierungsprozesse in Unternehmen effizient umzusetzen, die hier nicht aufgeführt sind.
Das Digitalisierungspotenzial und die daraus resultierenden Chancen für ein Unternehmen, lassen sich am besten im Vorfeld mit einem Experten ergründen, der bereits mehrere Firmen bei der digitalen Transformation begleitet hat.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Förderung für die Digitalisierung
In diesem Kapitel haben wir die häufigsten Fragen zu diesem Thema kurz und knapp beantwortet.
1. Welche Förderprogramme unterstützen die Digitalisierung von Unternehmen?
In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme wie „Digital Jetzt“, „go-digital“, den ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit der KfW sowie regionale Programme wie den „Digitalbonus Bayern“, die Unternehmen bei Digitalisierungsprojekten finanziell unterstützen. Diese Programme bieten Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für Investitionen in digitale Technologien und Prozesse.
2. Wer ist antragsberechtigt für Digitalisierungsförderungen?
Antragsberechtigt sind in der Regel kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Handwerksbetriebe mit Sitz in Deutschland. Die genauen Voraussetzungen variieren je nach Förderprogramm und können spezifische Kriterien wie Unternehmensgröße, Branche oder Projektart umfassen.
3. Welche Maßnahmen werden durch Digitalisierungsförderungen abgedeckt?
Gefördert werden unter anderem Investitionen in Hard- und Software, die Einführung digitaler Geschäftsprozesse, IT-Sicherheitsmaßnahmen, Schulungen für Mitarbeiter sowie die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Die konkreten förderfähigen Maßnahmen hängen vom jeweiligen Programm ab.
4. Wie hoch sind die Förderquoten und ‑beträge?
Die Förderquoten variieren je nach Programm und Unternehmensgröße, liegen jedoch häufig zwischen 30 % und 60 % der förderfähigen Kosten. Maximale Förderbeträge können bis zu 50.000 € betragen, beispielsweise im Programm „Digital Jetzt“.
5. Wie läuft der Antragsprozess für Digitalisierungsförderungen ab?
Der Antragsprozess umfasst in der Regel die Auswahl eines geeigneten Förderprogramms, die Erstellung eines detaillierten Digitalisierungsplans, die Einreichung des Antrags über das jeweilige Portal und die Umsetzung des Projekts nach Bewilligung. Einige Programme erfordern die Zusammenarbeit mit autorisierten Beratungsunternehmen.
6. Gibt es regionale Unterschiede bei den Förderprogrammen?
Ja, neben bundesweiten Programmen bieten viele Bundesländer eigene Förderprogramme mit spezifischen Konditionen an, wie beispielsweise der „Digitalbonus Bayern“ oder „Digitalisierungsprämie Plus“ in Baden-Württemberg. Diese regionalen Programme ergänzen die bundesweiten Angebote und richten sich an lokale Unternehmen.
7. Können mehrere Förderprogramme gleichzeitig genutzt werden?
Eine Kombination verschiedener Förderprogramme ist grundsätzlich möglich, jedoch müssen die Förderbedingungen der einzelnen Programme beachtet werden. Doppelförderungen für dieselben Maßnahmen sind in der Regel ausgeschlossen.
8. Wo finde ich weitere Informationen und Unterstützung?
Detaillierte Informationen zu Förderprogrammen bietet die Förderdatenbank des Bundes. Zudem beraten Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern sowie autorisierte Beratungsunternehmen bei der Auswahl und Beantragung geeigneter Fördermittel.
Hinweis: Dieses FAQ dient der allgemeinen Information und ersetzt keine individuelle Beratung.