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Die Digita­li­sie­rung von Geschäfts­pro­zes­sen unter­schei­det sich stark von norma­len Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­sen, die in Firmen ablaufen.

Auch wenn die grund­sätz­li­che Notwen­dig­keit des Einsat­zes von intel­li­gen­ten Lösun­gen wie Cyber-physi­schen-Syste­men (CPS) oder Enter­pri­se-Resour­ce-Planning (ERP) nicht mehr in Frage gestellt wird, ist die prakti­sche Umset­zung eine Heraus­for­de­rung für Unter­neh­men jeder Größe.

Dabei schei­tert eine erfolg­rei­che Digita­li­sie­rung und Automa­ti­sie­rung von Geschäfts­pro­zes­sen selten an der Motiva­ti­on zur Verän­de­rung, sondern an der Vorstel­lung, dass es sich um einen einma­li­gen Vorgang handelt.

Einmal abgeschlos­sen, kann „digital” durch­ge­star­tet werden — Verspre­chen, die selbst erfah­re­ne Beratungs­fir­men häufig nicht einhal­ten können.

Digita­li­sie­rung von Geschäfts­pro­zes­sen: Definition

Die Digita­li­sie­rung von Geschäfts­pro­zes­sen lässt sich nicht einfach als Übertrag analo­ger Arbeits­ab­läu­fe in eine digita­le Umgebung definieren.

Vielmehr handelt es sich um eine intel­li­gen­te Vernet­zung verschie­de­ner Arbeits­pro­zes­se und ‑berei­che, die sich gegen­sei­tig beeinflussen.

Auf die Kombi­na­ti­on kommt es an

Digita­le Geschäfts­pro­zes­se lassen sich nur schaf­fen, wenn fachli­ches Know-how über die bestehen­den Abläu­fe, die vorhan­de­nen Daten und die verschie­de­nen Abtei­lun­gen eines Unter­neh­mens zusam­men­ge­führt werden.

Neben der ERP-System-Imple­men­tie­rung gibt es weite­re Möglich­kei­ten der Digita­li­sie­rung von Geschäfts­pro­zes­sen, deren Defini­ti­on sich keines­wegs ausschließ­lich auf die techni­schen Abläu­fe beschränkt.

Verän­de­rung der Arbeitsweise 

Ein aktuel­les Beispiel für die Verän­de­rung von Arbeits­wei­sen durch die Digita­li­sie­rung ist das Home Office.

Durch die Möglich­keit zur Heimar­beit rücken u. a. Fragen zur grund­sätz­li­chen Organi­sa­ti­on von Arbeits­ab­läu­fen, deren techni­scher Umset­zung und Gewähr­leis­tung der Daten­si­cher­heit, in den Fokus.

Auch dabei handelt es sich um einen digita­len Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess, der von einem Unter­neh­men das Adaptie­ren einer digita­len Denkwei­se erfordert.

Jede Verän­de­rung der Anwen­dungs­sys­tem­land­schaft muss folglich im Hinblick auf ihre Auswir­kun­gen sorgfäl­tig abgewägt und geplant werden.

Homeoffice

IT-Exper­ti­se richtig einsetzen

Wird das Imple­men­tie­ren digita­ler Geschäfts­pro­zes­se ohne Rücksicht auf die betrieb­li­che Gesamt­struk­tur vorge­nom­men, ist ein Schei­tern der Maßnah­men praktisch vorprogrammiert.

Umso wichti­ger ist es, dass agile Metho­den zum Einsatz kommen, die IT-Exper­ti­se dorthin bringen, wo sie benötigt wird.

Wie das gesam­mel­te Firmen­wis­sen digital abgebil­det und effizi­ent von allen Mitar­bei­tern genutzt werden kann, erfah­ren Sie im Beitrag zum Thema Geschäfts­lo­gik.

Beispie­le für digita­le Geschäftsprozesse

Beispie­le für digita­le Geschäfts­pro­zes­se muss man nicht lange suchen, denn die meisten Firmen nutzen ERP-Syste­me, um die Abläu­fe in ihrem Betrieb zu unter­stüt­zen und zu planen.

Vorläu­fer der ERP-Syste­me waren MRP-Systeme.

Was sind MRP-Systeme?

MRP ist die Abkür­zung für den engli­schen Begriff Materi­al Requi­re­ment Planning, der sich mit Materi­al­be­darfs­er­mitt­lung überset­zen lässt.

Ursprüng­lich zur Bedarfs­er­mitt­lung konzi­piert, entwi­ckel­ten sich diese MRP — Syste­me mit zuneh­men­der Komple­xi­tät der betrieb­li­chen Wertschöp­fungs­pro­zes­se weiter.

Ein ERP-System geht über die reine Bedarfs­pla­nung hinaus und besteht aus verschie­de­nen Teilsys­te­men, die mitein­an­der kommunizieren.

Daten­ma­nage­ment

Ein Grund­pfei­ler der Digita­li­sie­rung ist die örtlich und zeitlich unbegrenz­te Verfüg­bar­keit von vernetz­ten Daten.

ERP-Syste­me bilden dank ihrem modula­ren Aufbau und ihrem unter­neh­mens­wei­ten Zugriff die Basis für ein effizi­en­tes Daten­ma­nage­ment, unter Zuhil­fe­nah­me einer einheit­li­chen Benutzeroberfläche.

Für Firmen, die in hohem Maß perso­na­li­sier­ba­re Teilpro­duk­te oder Produkt­va­ri­an­ten anbie­ten, welche vom Kunden indivi­dua­li­siert werden können, eignet sich auch der Einsatz eines Konfigurators.

Integrier­bar­keit ins ERP-System

Ein Produkt­kon­fi­gu­ra­tor kann problem­los in ein bereits bestehen­des ERP-System integriert werden oder aber auch als eigen­stän­di­ge Software­lö­sung zur Effizi­enz­stei­ge­rung bei verschie­de­nen Geschäfts­pro­zes­sen beitragen.

Das Ergeb­nis ist ein digita­ler Workflow, der unbehin­dert durch verschie­de­ne Unter­neh­mens­be­rei­che fließt.

Bevor dieser Punkt erreicht werden kann, ist die Defini­ti­on einer Organi­sa­ti­ons­struk­tur mit klar identi­fi­zier­ba­ren Geschäfts­pro­zes­sen inner­halb von einem Unter­neh­men unabdinglich.

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Vortei­le der Digita­li­sie­rung von Geschäftsprozessen

Zu den Geschäfts­pro­zes­sen, die in den meisten Branchen zu finden sind und auf verschie­de­ne Art digita­li­siert werden können, gehören:

BereichVortei­le

Entwick­lung

Effizi­en­ter verkürz­ter Entwick­lungs­pro­zess dank Compu­ter Aided Design (CAD) und Rapid Prototyping

Vertrieb

Zielge­rich­te­te und kunden­ori­en­tier­te Prozesse

Produk­ti­on

Schnel­le Ferti­gung dank Zugriff auf zentra­len Datenspeicher

Kunden­be­treu­ung

Orts- und zeitun­ab­hän­gi­ge Betreu­ung von Auftraggebern

Logis­tik

Innova­ti­ve Daten­ma­nage­ment­sys­te­me ermög­li­chen eine genaue Überwa­chung logis­ti­scher Prozesse

Finanz­pla­nung

Besse­re Budge­tie­rung und Kosten­kon­trol­le dank spezi­el­ler Tools

Eine ausführ­li­che Liste mit Beispie­len für primä­re und sekun­dä­re Geschäfts­pro­zes­se, sowie deren Zusam­men­hän­ge inner­halb eines Unter­neh­mens, finden Sie in unserem Artikel “Geschäfts­pro­zes­se: Beispie­le anschau­lich erklärt

Wie gelingt die digita­le Trans­for­ma­ti­on von Geschäftsprozessen?

Die Basis für das nachhal­ti­ge Gelin­gen einer digita­len Trans­for­ma­ti­on von Geschäfts­pro­zes­sen ist die Entwick­lung einer neuen Sicht­wei­se auf den Begriff „Digita­li­sie­rung”.

Intel­li­gen­te Techno­lo­gie und Syste­me werden nicht nur in Unter­neh­mens­ab­läu­fe integriert, sondern entwi­ckeln sich zeitgleich und stetig weiter.

Um in diesem dynami­schen Klima zu bestehen, bedarf es neuer Ansät­ze und Strate­gien, damit man konkur­renz­fä­hig bleibt.

Dadurch steigt der Innova­ti­ons­druck, insbe­son­de­re bei kleinen und mittle­ren Unter­neh­men (KMU), die jetzt schnell handeln müssen.

Aktuel­le Umfra­gen zu den Hürden, die Firmen für eine erfolg­rei­che Digita­li­sie­rung sehen, zeigen, dass die Angst „digital” zu schei­tern groß ist.

Was sind die größten Hürden für die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen?

Mehr als nur Technik

Es geht nicht mehr darum, digita­le Techno­lo­gien einfach zu verwen­den, sondern digital zu denken.

Die Basis jeder erfolg­rei­chen Digita­li­sie­rung der Geschäfts­pro­zes­se ist deshalb das Ermit­teln eines Unter­neh­mens­be­rei­ches, in dem eine Optimie­rung in bedeu­ten­dem Ausmaß von Nutzen sein könnte.

Eine Frage der Integra­ti­on — Fazit

Die Digita­li­sie­rung der Geschäfts­pro­zes­se lohnt sich immer — egal wie bewährt die vorhan­de­nen „analo­gen” Abläu­fe auch zu sein scheinen.

Einheits­lö­sun­gen funktio­nie­ren nur in den seltens­ten Fällen!

In einem sich stetig wandeln­den und zuneh­mend digita­ler werden­den Umfeld ist es deshalb unabding­lich für Firmen, ihr Digita­li­sie­rungs­po­ten­zi­al zu ergründen.

Die Digita­li­sie­rung von Geschäfts­pro­zes­sen kann ganzheit­lich, aber auch parti­ell erfolgen.

Grund­sätz­lich handelt es sich aber immer um einen multi­fak­to­ri­el­len Prozess.

Welcher Ansatz der Richti­ge ist, hängt ganz von der grund­sätz­li­chen Struk­tur, den Ressour­cen und den langfris­ti­gen Zielen des Unter­neh­mens ab.

Entschei­dend für eine erfolg­rei­che Digita­li­sie­rung von Geschäfts­pro­zes­sen ist der eigent­li­che Transformationszweck.

Erst wenn dieser feststeht, kann ein funktio­na­les Digita­li­sie­rungs­kon­zept erarbei­tet werden, von dem ein Unter­neh­men langfris­tig in einem sich immer wandeln­den Markt profi­tie­ren kann.

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Über den Autor

Rainer Lothmann

Rainer Lothmann ist Gründer, Unternehmer und Geschäftsführer. Mit DigiLOTH unterstützt er Unternehmen bei der Automatisierung Ihrer Geschäftslogik und Entwicklung von Konfiguratoren.

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