Die Digitalisierung hat im Maschinenbau längst eine entscheidende Rolle eingenommen.
Intelligente Vernetzung ermöglicht es Unternehmen, nicht nur die Leistung von Maschinen und ganzen Anlagen genau zu überwachen, sondern auch Informationen zum Betriebszustand zu sammeln.
Noch nie gab es so viele Möglichkeiten, Optimierungsmaßnahmen effizient und risikoarm vorzunehmen.
Beste Voraussetzungen für die Stärkung einer Branche, die als Grundpfeiler der deutschen Wirtschaft gilt.
Dennoch wissen viele Unternehmen nicht, wie sie das neue Potenzial nutzen können.
Als Resultat werden immer wieder Stimmen laut, dass die Chancen und Risiken der Digitalisierung im Maschinenbau sorgfältig abgewägt werden müssen.
Mehr zur Bedeutung und den Möglichkeiten der Industrie 4.0, können Sie in unserem Beitrag „Digitalisierung: Unternehmen im Wandel” nachlesen.
Aktuelle Zahlen zur Digitalisierung im Maschinenbau
Die Unsicherheit bezüglich des richtigen Zeitpunktes einer digitalen Transformation spiegelt sich auch in aktuellen Statistiken zur Digitalisierung im Maschinenbau wider.
Digitalisierungsindex
Der Digitalisierungsfortschritt der deutschen Wirtschaft wird jährlich im Digitalisierungsindex durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) abgebildet.
Gemessen wird in Punkten und unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren.
Dazu zählen:
- Branche
- Unternehmensgröße
- Bundesland
- Region
Während sich im Jahr 2021 ein regelrechter Digitalisierungs-Boom abzeichnete, sprechen die aktuellen Zahlen von 2022 eine andere Sprache.
Stagnation bei der Digitalisierung
Die deutsche Wirtschaft ist im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig digitaler geworden.
Insgesamt stieg der Digitalisierungsindex von 107,9 auf 108,9 Punkte.
Dieser Stillstand macht sich auch im Maschinenbau bemerkbar.
Laut dem BMWK konnte in den zehn bewerteten Branchengruppen kein signifikanter Digitalisierungsfortschritt festgestellt werden.
Die Digitalisierung im Maschinenbau rangiert auf einem schwachen vierten Platz.
Wie lässt sich dieser Entwicklung entgegenwirken?
Digitalisierung im Maschinenbau: Chancen erkennen, Risiken minimieren
Die Herausforderungen der letzten Jahre haben für viele Unternehmen die unmittelbare Notwendigkeit der Digitalisierung verdeutlicht.
Der Maschinenbau ist dabei keine Ausnahme.
Corona, gestörte Lieferketten und steigende Energiekosten sind nur einige der Gründe, die der Branche zu schaffen machten.
Die Nachwirkungen sind auch jetzt spürbar und können nur durch eine umfassende Digitalisierung in eine positive Richtung gelenkt werden.
Maschinenbauunternehmen müssen die Digitalisierung jetzt selbst in die Hand nehmen — andernfalls riskieren sie, bei der nächsten Krise im Wettbewerb zurückzufallen oder sogar komplett auszuscheiden.
Überholte Kritik
Vermeintliche Risiken wie hohe Investitionskosten, Komplexität und Unsicherheit sind ein Produkt des zu lange hinausgezögerten Generationenwechsels.
Die Chancen der Digitalisierung werden in der Adaption einer digitalen Denkweise offensichtlich.
Im digitalen Zeitalter findet eine Neugestaltung von Geschäftsabläufen statt, die weit über traditionelle Aufgabenbereiche wie Vertrieb, Marketing und Kundenservice hinausgeht.
Aufkommende Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) und Künstliche Intelligenz (AI) ermöglichen die Schaffung einer modernen Infrastruktur, deren größte Stärke ihre Agilität ist.
Auch das Berufsbild des Maschinenbauers durchläuft signifikante Veränderungen durch die Digitalisierung.
Die umfassende Automatisierung von Prozessen erfordert eine weitreichende und flexible Denkweise.
Für Maschinenbauer bedeutet das nicht nur die Verbesserung bestehender Entwürfe, sondern auch die Gestaltung, Entwicklung und Optimierung fortschrittlicher Fertigungsmaschinen sowie der dazugehörigen Prozesse.
Effizienter Kreislauf
Digitalisierung im Maschinenbau in der Industrie 4.0 zeichnet sich durch eine Zusammenführung von physischen und digitalen Technologien aus, um einen effizienten Kreislauf in der Fertigung zu schaffen.
Digitalisierung von Maschinen dank IoT — Fazit
Hinter der erfolgreichen Digitalisierung von Maschinen steht der geschickte Einsatz des Internet of Things (IoT).
Internet of Things Definition
Der Begriff Internet of Things (IoT) bezeichnet die Vernetzung von physischen Geräten und Objekten über Kommunikationsnetzwerke, wie z.B. das Internet.
Das Hauptziel ist die Schaffung von intelligenten und effizienten Systemen, durch die Integration von Daten aus der realen Welt in digitale Prozesse.
Die meisten Produktionsumgebungen im Maschinenbau sind — wie in vielen anderen Branchen auch — das Ergebnis jahrzehntelangen Wachstums.
Integration als Herausforderung
Homogene und gut vernetzte Maschinenparks sind deshalb immer noch die Seltenheit.
Selbst dort, wo vereinzelte Modernisierungsmaßnahmen im Laufe der Zeit vorgenommen wurden (z.B. mit Hilfe von Schnittstellen), offenbart sich die Integration der älteren Anlagen in ein intelligentes Netzwerk als echte Herausforderung.
Das Begreifen der Digitalisierung als fortlaufender Prozess, der die kontinuierliche Evaluation der bestehenden Strukturen voraussetzt, ist für den Maschinenbau überlebenswichtig.
Nur so können Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und die Digitalisierung langfristig zu ihrem Vorteil nutzen.
Die Auswirkungen echter Digitalisierung auf den Maschinenbau können folglich als durchweg positiv bewertet werden.